Kochen in fremden Küchen ist nicht leicht. Also zumindest geht es mir so. Man ist ja doch irgendwie in seinen Kochgewohnheiten drin. Und denkt beim Einkaufen meist nur an ausgefallene und frische Zutaten. Und dann steht man am Ende da und stellt fest, dass Grundzutaten wie Tomatenmark, Senf oder Reis fehlen. Oder Gewürze, vorzugsweise Kräuter. Oder Küchengeräte, wie bspw. ein Pürierstab oder einfach nur ein Schneebesen. Meist fällt einem das erst mitten unterm Kochen auf. Dann werden wild Schränke durchforstet, nach Ersatz gesucht oder neue Kreationen erdacht. Oder auch mal Dinge zweckentfremdet. So haben wir schonmal mit einem Barsieb eine Salatsoße angerührt. Oder mit so einem
Tupper-Zwiebel-Häcksler eine Soße portionsweise püriert.
Während all das bisher nie zu desaströsem Essen führte, ist das wirklich kritische in fremden Küchen etwas ganz anderes: Der Geschmack des Eigentümers. Bei Pilzen fragt man bei Männern ja vielleicht noch nach, aber woher soll man bspw. wissen, dass jemand keine Tomaten mag? Oder keinen Käse? Oder ein schlimmes Vollkornmehl-Kindheitstrauma hat? Irgendwann ist einem all das nicht mehr fremd. Und man hat dann echt ein bisschen Bammel, wenn man dem Herrn eine Gemüsepfanne aus Fenchel (!!!), Paprika, Lauch und Kartoffeln vorsetzt. Auch wenn man sicherheitshalber ein paar Hähnchenschlegeln darauf gart ;)
Aber ein Glück: Schon nach den ersten Bissen sagte er: "Das ist die leckerste Gemüsepfanne, die ich je gegessen hab!" Gefolgt von mehrmaligen Nachfragen, was da jetzt drin ist, und welche Gewürze da dran sind. Denn eigentlich, so stellte sich denn heraus, mag er Gemüsepfannen normalerweise gar nicht... Naja, bis jetzt! :)
Und äh... das Hähnchen war übrigens knuspriger und das Gemüse weniger zusammengefallen, als es hier wirkt. Aber dank schlechter abendlicher Lichtverhältnisse und Heißhungerattacken gibt es leider nur Bilder von den aufgewärmten Resten... ;)
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