"Basenwoche"? Wem das nichts sagt, keine Angst: Ich wusste ja bis vor kurzem auch nicht so recht, worauf ich mich da genau einlasse. Ich hatte zwar schon von Harald Schmidts Basensuppe gehört, aber was bitteschön basische Ernährung ist? Keinen blassen Schimmer! Mittlerweile weiß ich, dass sie grob zusammengefasst aus Gemüse, Salate, Obst, ein paar Nüsse und Kerne und ganz viel Wasser und Kräutertee besteht. Vegetarisch, vegan, nur noch krasser halt. Also eigentlich nicht wirklich meins, weil ich von einseitiger Ernährung nicht viel halte.
Aber: Anscheinend sind wir ja alle irgendwie übersäuert. Und dass das nicht gut sein kann, merkt man ja spätestens daran, dass man mit alkoholgeschwängertem, sprich stark übersäuerten, Hirn zusagt, so eine Basenwoche mitzumachen. Und hey: "Hilft's nix, schad's nix!" Die eine oder andere fast ausschließlich "saure Woche" (also zur Arbeit hetzen, ganz viel Fastfood, zum Feierabendbier hetzen, die Nächte durchfeiern, etc.) haben wir schließlich auch überlebt!
Also auf in die stressfreie Basenwoche, aus der wir dank weniger Arbeit, weniger Partys, Verzicht auf alles Berauschende wie bspw. Alkohol, Koffein, Nikotin oder Schokolade, ein paar gemütlichen Waldspaziergängen und Thermalbadbesuchen, einer extrem hoher Flüssigkeitszufuhr und diesen Unmengen an verspeistem Obst und Gemüse sicher irgendwie erholt rauskommen werden. Ob das nun weniger sauer oder einfach nur so erholt ist, ist mir altem Zweifler dann ja auch egal.
Was da ganz genau auf uns zukommt, hatten wir dennoch nicht so recht bedacht, weswegen ich hier weiterhin nur über Diplomarbeits- statt Basenbücher stolpere. Naja, es gibt ja das Internet - und in diesem Internet ganz viel Seiten mit sich widersprechenden Säure-Basen-Tabellen und passenden basischen Rezepten. Da wir das aber ja eh alles nur nach bestem Wissen und Gewissen durchziehen und uns ganz sicher keinen Stress (ist ja schließlich auch sauer!:) machen wollen, nur um auch ja jede Kleinigkeit richtig zu machen, ist das für uns aber nicht so schlimm. Diese ganzen Verhaltens- vorschriften weißen schließlich Schnittmengen auf - und ein zwei Hintertürchen zum kulinarischen Rosinchen picken kann man sich ja noch offenhalten.
Wer es lieber medizinisch korrekt haben möchte, wende sich also lieber vertrauensvoll an seinen Arzt oder Apotheker. Wer einfach (unbeteiligt :) mitlachen, mitweinen, mitgenießen und mitleiden will, komme hingegen die nächsten Tage ab und an hier vorbei. Dann erörtern wir mal, ob man sich eine Woche lang auch rein basisch halbwegs abwechslungsreich ernähren kann. Wir werden sehen, ob diverse Obst-Nuss-Variationen am Morgen ein Ersatz für Brot, Eier, Müsli und Kaffee sind. Und ob der mittägliche Salat ohne Essig, ohne Brot und dann noch bei Minusgraden wirklich lecker und sättigend wird. Und auch, ob es möglich ist, das warme Abendessen ohne Reis, Nudeln oder Brot abwechslungsreich zu gestalten. Sowie die alles entscheidende Frage, ob zwei hungrige Männern und ein Mädel, dass sich sonst nicht nur von zwei Blättchen Salat ernährt, nur mit Obst, Gemüse, und Suppe, so ganz ohne Fleisch und Sättigungsbeilage auch wirklich satt werden.
Ich bin gespannt! Und freue mich über jeden, der mitfiebert! ;)