Kokosmarmelade? Als der junge Mann mir damit das erste Mal auf Réunion ankam, hab ich ihn ziemlich ungläubig angesehen. Ich hatte zwar noch nie allein Marmelade gemacht, aber früher bei Oma geholfen, zugesehen und ganz viel genascht. Und wusste: Da gehören viele Beeren, Gelierzucker und Wasser rein und es dauert Tage, bis die Marmelade für's nächste Jahr eingekocht ist. Gut, es gibt auch Orangenmarmelade. Und Aprikose, und Ananas und so. Aber Kokosnuss ist eben nicht weich.
Entsprechend sieht die Marmelade auch etwas ungewohnt aus. Nämlich relativ stückig. Aber nach einem Probieren, war ein neuer Fan gewonnen!
Das Problem ist nur: Man bekommt sie selbst in Frankreich nur ganz ganz selten in irgendwelchen überteuerten Delikatessenläden.
Also startete ich eine Suche in diversen französischen Foren, Rezepteseiten und Blogs und fand erstmal nur zig verschiedene Erdbeer-etc.-Marmeladen mit einer Handvoll Kokosraspeln drin. Und vereinzelt karibische Varianten, welche zwar immerhin auf Kokosbasis sind, denen aber noch Muskatnuss oder Zimt beigemengt war. Aber letztendlich bin ich doch noch auf eine réunionesische Seite gestoßen, auf der auch ein Rezept für Kokosmarmelade zu finden war: Mi aime a ou.
Wie sich herausstellte, machen sie es in der Karibik auch von den Mengenverhältnissen her gleich, nur dass sie es anders würzen. Also hab ich dem Rezept vertraut, wenn auch etwas weniger Zucker, aber etwas mehr Kokosnuss zu verwenden.
Und wenn das Glas sich bis Anfang Dezember hält - ich mache mir keine Sorgen um Haltbarkeit, sondern meine Widerstandsfähigkeit -, darf sich nicht nur der oben angesprochene Herr, sondern auch noch der dritte Mann im Bunde über ein leckeres Kokosmarmeladenfrühstücksbrot am ersten Dezemberwochenende freuen:
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